Geld verdienen mit einem eigenem Buch
Wie du Neukunden mit einem eigenen Buch gewinnst
“Gibt es einen einfachen Weg, um mehr Kunden zu gewinnen? Ja, mit einem eigenen Buch!” Das verspricht eine Werbung, die ich kürzlich gelesen habe. In dem Wort “Autorität” steckt das Wort “Autor”, und wenn jemand ein Buch geschrieben hat, dann wird ihm Autorität zugesprochen. Es dient der eigenen Reputation. Ein weiterer Spruch besagt, “wer ein Buch geschrieben hat, wird gebucht”, das heißt, er ist gefragt und bekommt viele Kunden.
Ich möchte dir von meiner Erfahrung mit den beiden Büchern berichten, die ich geschrieben habe. Sie heißen “Das F***-you-Money Privileg” und “Von der Wildsau zum Sparschwein”. Ich habe noch zwei weitere Broschüren geschrieben, aber diese beiden Titel waren Top-Seller auf Amazon. Überlegst du auch, ein Buch zu schreiben? Fragst du dich, was du dabei beachten musst? Dazu möchte ich dir einige Ratschläge an die Hand geben und meine Überlegungen mit dir teilen, ob es sich lohnt, Bücher zu schreiben und ob sie im Endeffekt das Geld abwerfen, das du dir erhoffst.
Natürlich ist es für die eigene Reputation hilfreich, wenn man ein Buch veröffentlicht hat, aber wenn du einen Spezialisten suchst, prüfst du dann nach, ob derjenige ein Buch herausgegeben hat? Wenn du einen Arzt oder einen Anwalt benötigst, schaust du dann bei Amazon, ob er Autor eines Buches ist? Wahrscheinlich nicht. Daraus schließe ich, dass es nicht notwendigerweise einer eigenen Buchveröffentlichung bedarf, und dass es genauso gut ist, wenn du auf andere Art und Weise empfohlen wirst, und das vor allem, wenn deine Kommunikation stimmt.
Ein Buch kann ein sehr gutes Marketing Tool sein. Dazu musst du allerdings richtig was auf dem Kasten haben, und du benötigst Know-how und viel Geld. Du solltest außerdem wissen, dass ein Buch kein automatisches Versprechen für ein erfolgreiches Marketing Tool ist. Nur 20 Prozent aller gekauften Bücher werden am Ende tatsächlich gelesen, also nur jedes fünfte Buch. Acht von zehn verkauften Büchern stehen in irgendwelchen Bücherregalen herum. Davon abgesehen sagt man, dass 30 Millionen der Deutschen überhaupt keine Bücher lesen. Der Markt wird von Büchern überschwemmt, und jeder Autor buhlt um deine Gunst. Lohnt sich der ganze Aufwand unter diesem Aspekt überhaupt?
Natürlich gibt es viele positive Beispiele. Jemand hat einen Mega-Funnel* aufgebaut [*Bei einem Funnel (engl. für Trichter) liegt das Ziel darin, dass ein Interessent mehrere Berührungspunkte durchläuft, um am Ende etwas zu kaufen.]. Er hatte dazu viel Geld in die Hand genommen und ein Buch über das System “Free Plus Shipping” herausgegeben. Das bedeutet, dass das Buch selbst kostenlos abgegeben wird und der Kunde “nur” die Versandgebühren bezahlt. Im Gegenzug gibt der Kunde seine E-Mail-Adresse an, und der Verlag kann zukünftig mit dieser Adresse arbeiten. Man befindet sich nun im Funnel des Unternehmens, in einem Trichter, und wird so lange bespaßt, bis man etwas kauft und somit Kunde wird. Diese Strategie kann auf lange Sicht aufgehen, aber im Vorfeld muss man viel Arbeit und Geld in die Werbung stecken, um einen sinnvollen und funktionierenden Funnel aufzubauen. Das gelingt nicht jedem, denn dabei ist viel Erfahrung und Marketing-Wissen nötig. Eine Analyse, wer mein Kunde ist und wie ich ihn am besten anspreche, muss erstellt werden. Das Buch muss zum Kunden passen, und die ganze Strategie muss von Anfang bis Ende durchdacht sein. Vor einer solchen Leistung habe ich großen Respekt. Ich kenne nur ganz wenige Verkäufer im deutschsprachigen Markt, denen das wirklich gelingt.
Wenn du bereits eine große Reichweite hast, dann kannst du natürlich mit jedem Buch einen Reibach machen, aber dann ist eine Buchveröffentlichung womöglich nicht mehr nötig. Wenn ich auf meinem YouTube Kanal bereits 100.000 Abonnenten habe, dann brauche ich nicht auch noch mit einem Buch auf mich aufmerksam zu machen.
Ich möchte dir erzählen, wie es bei mir abgelaufen ist. Das Buch “Von der Wildsau zum Sparschwein” habe ich ohne irgendwelchen Absichten geschrieben. Ich war einfach davon genervt, dass der durchschnittliche Deutsche “geldblöd” gemacht worden ist. So habe ich es damals genannt. Verwirrt, verunsichert und mit einer schlechten finanziellen Bildung. Das war meine Motivation, das Buch zu schreiben. Was ich von anderen Bloggern und Beratern gehört habe, hat mich geärgert, und deshalb dachte ich mir, dass ich aufgrund meiner langjährigen Praxiserfahrung gegensteuern und ein Buch schreiben müsse. Der zweite Grund, warum ich ein Buch veröffentlichen wollte, war der klassische Gedanke, dass man der Welt etwas hinterlassen sollte, im Sinne von “Baum gepflanzt, Kind gezeugt, Haus gebaut”. Ein Buch, dachte ich, mache mich unsterblich.
Die Veröffentlichung meines ersten Buches war wie eine Art Baby, mein ganz besonderes Projekt. Über Marketing habe ich mir damals keine Gedanken gemacht. Drei Verlage boten mir ihre Zusammenarbeit an. Sie rieten mir, das Buchcover und den Titel zu ändern. Aber mit einem Vertragsabschluss hätte ich meine Rechte abtreten müssen, und das wollte ich nicht. Bei jedem Zitat meines eigenen Buches im Internet oder auf YouTube hätte ich den Verlag um Erlaubnis bitten müssen. Darauf hatte ich keine Lust. Im Nachhinein ärgere ich mich darüber, weil es zum damaligen Zeitpunkt eine große Hilfe gewesen wäre, mit der Münchner Verlagsgruppe zusammenzuarbeiten. Aber es ist anders gekommen. Ich habe das Buch im Eigenverlag veröffentlicht und später noch den Weg über Literaturagenten gesucht.
Übrigens machen Verlage heute keine richtige Promotion mehr für dein Buch, wie früher.
Wenn du ein Buch veröffentlichen willst, hast du die Möglichkeit, dir einen Verlag oder einen Literaturagenten zu suchen. Ich habe viele von ihnen angeschrieben, angerufen, und ich habe mich mit Verlagen getroffen. Viel Zeit ist dafür drauf gegangen. Letztlich habe ich mich jedoch entschieden, beide Bücher im Eigenverlag herauszugeben. Meine Unerfahrenheit führte außerdem dazu, dass ich keine guten Titel für die beiden Bücher gewählt habe. “F-you-Money” darf man nicht bewerben, und bei dem Wort “Wildsau” hat Facebook gemeckert. Aufgrund dieser provokanten Titel ist es mir nicht möglich, Werbung bei Facebook zu schalten. Ich habe nicht weit genug gedacht. Mir haben die Titel gut gefallen, aber sie sind eben nicht für Social Media Marketing geeignet. Viele kleine Fehler sind mir passiert, die ich nicht voraussehen konnte, weil es mir an Erfahrung mangelte.
Für mein erstes Buch habe ich viel Zeit gebraucht, denn ich habe mehrere Jahre lang Stoff für die Inhalte gesammelt. Ich habe mir ein Word-Dokument angelegt, und jedes Mal, wenn ich etwas gelesen habe, was mir gefallen hat, habe ich es notiert. Es war sehr schwer, einen roten Faden in diese Ideensammlung hineinzubringen. Bei meinem zweiten Buch, dem F-you-Money Privileg, habe ich es anders gemacht. Ich hatte eine Idee, recherchierte und legte ein erstes Skript an. Dann fuhr ich in Urlaub und habe das Buch in einer Woche herunter geschrieben. Ich habe mir ein entspannendes Umfeld gesucht, habe mich ausgeklinkt und das Projekt durchgezogen. Das war einfacher als der Weg einer jahrelangen Vorbereitung.
Nachdem ich das Buch geschrieben hatte, suchte ich nach einem professionellen Lektor. Jemanden aus dem Freundeskreis zu fragen, ob er das Buch lektoriert, ist keine gute Idee, denn die Freunde finden sowieso alles gut, was du machst. Sie sind keine kritischen Leser. Du benötigst jemanden, der von außerhalb deines Umfeldes kommt. Anschließend habe ich nach einer Person gesucht, die mir ein Vorwort schreibt. Ich habe bei Günther Jauch und bei Campino von den Toten Hosen angefragt, weil mich mit beiden in meiner Jugendzeit viel verbunden hat. Es ist nicht einfach, jemanden für ein gutes Vorwort zu bekommen.
Nach dem Lektorieren und vor dem Drucken muss man das Manuskript außerdem editieren lassen. Auch das kostet Geld. Als Nächstes habe ich von einem Fotograf professionelle Fotos machen lassen. Das alles hat viel Zeit und Geld gekostet. Wenn man all dies bedenkt, stellt sich die Frage, ob die Zeit und das Geld, was man in ein Buch investiert, nicht anderweitig besser aufgehoben wäre.
Ich hatte das Glück, dass ich bereits über YouTube Reichweite aufgebaut hatte und dort meine Bücher bewerben konnte. Trotzdem habe ich keine 100.000 Exemplare verkauft, und mein Buch ist kein Bestseller geworden. Aber wenigstens habe ich es geschafft, einen Bestseller auf Amazon zu landen. Ich habe Leser gefunden, die eine Rezension über mein Buch geschrieben haben, und dadurch ist der Verkauf nach oben geschnellt. Wenn so etwas innerhalb kurzer Zeit passiert, dann hast du schnell einen Amazon-Top-Seller. Darauf bin ich stolz, denn das schafft nicht jeder. Aber natürlich ist ein gutes Ranking bei Amazon nicht mit einem echten Bestseller zu vergleichen. Es war harte Arbeit, Reichweite für mein Buch zu generieren. Alles in allem hat sich das Buch rein finanziell gesehen nicht gelohnt. Aber ich bin froh, das Buch geschrieben zu haben, weil ich meinen Kindern etwas hinterlassen kann, obwohl es sehr unwahrscheinlich ist, dass sie es lesen. Der Prophet im eigenen Lande zählt nichts! Ich bin trotzdem stolz darauf, dass es Menschen gibt, die mein Buch gelesen haben. Das freut mich. Aber wie gesagt, finanziell hat es sich nicht gerechnet.
Ich möchte noch einmal auf das Modell Free plus Shipping zurückkommen, bei dem die Kunden das Buch umsonst bekommen und lediglich die Versandkosten übernehmen. Die Kosten für mein F***-you-Money Buch liegen inklusive Druck und Versand bei circa 3,- Euro. Ich habe sogar einen hochwertigen Relief-Druck gewählt, der 1,45 Euro pro Ausgabe betragen hat. Insgesamt habe ich 3.000 Bücher drucken lassen. Das heißt, wenn ein Anbieter nur für den Versand 5,- Euro verlangt, dann ist klar, dass er damit trotzdem noch gutes Geld verdient.
In einem guten Buch steckt sehr viel Aufwand. Es gibt Leute, die sich das Lektorieren oder Editieren sparen wollen, aber wenn das Buch der eigenen Reputation dienen soll, dann muss auch der Rahmen passen. Wenn ein Leser das Buch in der Hand hält und sieht, dass es vor Rechtschreibfehlern nur so wimmelt, dann färbt das negativ auf dich ab. Selbst in meinem Buch, das mehrfach professionell lektoriert wurde, taucht ab und zu ein Fehler auf. Im Großen und Ganzen ist es gut durchdacht, weil Grafiker, Editoren und ein professioneller Fotograf daran mitgearbeitet haben. Eine deutsche Druckerei in Augsburg hat mir ebenfalls geholfen, und all diese Dienstleistungen kosten natürlich Geld. Wenn du ein Buch professionell veröffentlichen willst, musst du jede Menge Arbeit und Kosten hineinstecken. Besonders, wenn dein Buch der Kundengewinnung und der Reputation dienen soll, dann muss es auf jeden Fall gut und professionell gemacht sein.
Manche raten dazu, das eigene Buch von einem Ghostwriter schreiben zu lassen. Natürlich kannst du 1.000,- bis 3.000,- Euro investieren, um dein Buch von einer anderen Person verfassen zu lassen. Mittlerweile gibt es sogar KIs, also Künstliche Intelligenzen, die Bücher schreiben können. Kürzlich habe ich einige Blogartikel gelesen, die von einer KI verfasst wurden, und die waren richtig gut. Du gibst die Keywords ein, und die Maschine schreibt deinen Text.
Aber wenn du dein Buch von einer anderen Person schreiben lässt, dann ist es nicht dein eigenes Gedankengut. Wie argumentierst du dann, wenn dich jemand auf eine bestimmte Passage anspricht? Auch ich kann mich nicht an jeden Satz erinnern, den ich geschrieben habe, das ist logisch, aber zumindest weiß ich, was ich mir dabei gedacht habe. Ich halte es für sehr bedenklich, ein Buch zu veröffentlichen, das man nicht selbst geschrieben hat. Das wäre nichts für mich. Wenn mein Name auf dem Buch steht, dann stehe ich auch für den Inhalt gerade. Das gilt ganz besonders im Hinblick auf die Neukundenreputation.
Es kommt immer auf das Ziel an, das ich verfolgen möchte, aber bei mir war es so, dass ich etwas weitergeben und hinterlassen wollte. Ich wollte aufklären und den anderen aufzeigen, wie der Michael Serve tickt. Aufgrund dieser Strategie konnte ich viele neuen Kunden gewinnen, und das zeigt mir, dass sie die richtige Strategie ist. Ich konnte die Menschen davon überzeugen, dass das, was ich schreibe, Hand und Fuß hat. Man muss Erfahrung auf dem Gebiet haben, über das man schreibt. Das alles sind gute Gründe, sein Buch selbst zu schreiben. Das ist meine Meinung. Gerne kannst du mir deine Meinung schildern und deine Erfahrungen mitteilen, wenn du selbst schon einmal ein Buch veröffentlicht hast oder wenn du auf dem Weg dorthin bist. Auf meiner Webseite michael-serve.de kannst du auf dem Blogbeitrag dieses Podcasts einen Kommentar hinterlassen. Ich bin gespannt auf deine Sicht der Dinge, denn ich muss ja nicht unbedingt recht haben.
Homepage https://michael-serve.de/