Einkommen und Lebensstandard sichern trotz Krise
Wie gehst du mit der aktuellen Situation erfolgreich um
Servus vom Serve. Herzlich willkommen. Wie gehst du mit der aktuellen Situation um, dass Russland auf dem Vormarsch ist? Dass es Klimakatastrophen und Waldbrände gibt, und dass womöglich sogar soziale Unruhen ausbrechen könnten? Dass die Preise für Gas und Nebenkosten explodieren? In allen Medien ist man einer negativen Dauerbeschallung ausgesetzt, die uns das Leben zur Hölle machen kann. Corona war schon schlimm genug, aber irgendwie scheint es immer schlimmer zu werden. In dieser Podcastfolge möchte ich darüber sprechen, wie du möglichst erfolgreich mit diesen negativen Einflüssen umgehst. Natürlich können wir vieles nicht beeinflussen, aber wir können dafür sorgen, unsere Kontrolle zu behalten. #00:00:38-1#
Ich möchte das Thema mit einer Geschichte einleiten, die dir zeigt, wie wir uns manchmal selbst im Weg stehen. Das Gras auf der anderen Weide erscheint uns immer grüner und saftiger. Mit meiner Geschichte möchte ich bewirken, dass du solche Gedanken hinterfragst und den Filter vor deinen Augen erkennst. Sie spielt Ende der Zwanzigerjahre in New York. Es war die Zeit der großen Depression, die mit hoher Arbeitslosigkeit einherging. Eines Tages wurde in einem großen Unternehmen der Telekommunikation ein Funker mit Berufserfahrung für die Tätigkeit am Morsegerät gesucht. Das Unternehmen lud 300 Bewerber ein. Alle mussten sich in einer großen Halle versammeln, eine Nummer ziehen und auf ihr Vorstellungsgespräch warten. Es war Sommer, die Menschen schwitzten, und im Gebäude wurde gehämmert. Versetze dich in diese Situation hinein. Wie hoch schätzt du deine Chancen ein, als einer dieser 300 Bewerber die Stelle zu bekommen? Wie würdest du dich in einem solchen Raum fühlen? Es herrscht Massenarbeitslosigkeit, und du brauchst diesen Job dringend, um deine Familie zu ernähren. Jeder, der den Raum betritt, ist dein Konkurrent und reduziert deine Chancen auf den begehrten Arbeitsplatz. #00:02:56-4#
Irgendwann erschien ein junger Mann, setze sich zu den anderen und wartete. Doch plötzlich stand er auf, ging zielstrebig auf einen Raum zu, öffnete die Tür und verschwand. Nach drei Minuten kam er wieder heraus, begleitet vom Personalchef. Dieser teilte den Wartenden mit, dass der junge Mann die Stelle bekommen hätte, und dass sie alle nach Hause gehen könnten. Du kannst dir vorstellen, dass sich unter den anderen Bewerbern Unmut und Enttäuschung ausbreitete. Einige begannen, über den Vordrängler zu schimpfen. Dieser unverschämte Mensch wird bevorzugt, und wir, die sich an alle Regeln halten, haben das Nachsehen? Das kann doch nicht sein! #00:04:23-1#
Der Personalchef beschwichtigte und erklärte den Wartenden, warum der junge Mann den Job bekommen hatte. Er sagte, dass jeder im Raum dieselbe Chance gehabt hätte. Ob sie denn nicht das Hämmern im Hintergrund gehört hätten? Das waren keine Reparaturarbeiten, sondern es waren Morsezeichen. Wir sind ein Unternehmen, das einen Funker für die Morsegeräte sucht. Hättet ihr hingehört, dann hättet ihr erkannt, dass der Hammer folgende Nachricht übermittelt: “Begib dich in Raum Nummer B1. Klopf nicht an, sondern tritt einfach ein, und du hast den Job”. #00:05:17-4#
Das ist eine beeindruckende Geschichte, die uns klar macht, wie oft wir Chancen übersehen. In einer Krise ist es von besonderer Bedeutung, Möglichkeiten zu erkennen und zu nutzen. Ich möchte dir nun acht Tipps an die Hand geben, die dir helfen können, Gelegenheiten nicht ungenutzt verstreichen zu lassen. #00:05:47-3#
Der erste Tipp lautet, mit Nachrichten vorsichtig umzugehen. Nachrichten machen Angst, und Angst lähmt. Es ist wichtig, dass du deinen klaren Verstand beibehältst, denn nur dann kannst du dir die richtigen Fragen stellen, die dir helfen, aus einem Schlamassel herauszukommen. Wie oft checkst du Nachrichten, und was bringt dir das überhaupt? Du bist nicht die Heeresleitung, die den Frontverlauf im Osten überwachen muss. Wir haben keinen Einfluss auf den Krieg in der Ukraine. Wenn die Russen an unserer Grenze stehen sollten, werden wir es rechtzeitig erfahren, und zwar ohne, dass wir jeden Tag die Nachrichten checken. #00:06:35-9#
Wenn du mein Buch “Von der Wildsau zum Sparschwein” kennst, dann weißt du, dass ich negative Szenarien gerne mit einem Horrorfilm vergleiche. Nehmen wir als Beispiel den Film “A Nightmare on Elm Street”. Stell dir vor, du schaust dir den Film ohne Ton an. Es fehlt die Dramaturgie, und dadurch ist die Handlung nicht mehr so schaurig. Natürlich sollst du nicht die Augen vor den Tatsachen verschließen, aber du kannst die Dramaturgie aus den Nachrichten herausnehmen, weil die Medien die Geschehnisse oft aufbauschen. Wenn du den Ton des Horrorfilms abschaltest, dann nimmst du ihm die Macht über dich. Informiere dich, aber achte auf die Sachlichkeit. #00:07:28-4#
Punkt 2 lautet: Cash is King. Achtet auf eure Liquidität. Unternehmer sollten das Zwölffache ihrer Kosten auf der Seite haben, Angestellte das Sechsfache ihrer Einnahmen. Was passiert, wenn dein Umsatz einbricht, dein Personal in Quarantäne ist und die Lieferketten nicht mehr funktionieren? Es gibt so viele Damoklesschwerter, die über uns kreisen. Cash beruhigt. Cash sorgt dafür, dass du durch schwere Zeiten kommst und dass dein Unternehmen und deine Familie abgesichert sind. #00:08:17-6#
Punkt 3 ist die Überlegung, welche Branchen von einer Krise betroffen sind und welche nicht. Ein Kunde von mir verkauft verpacktes Brot. In der Pandemie haben sich Menschen mit Lebensmitteln versorgt und Vorräte angelegt. Dazu gehörte auch Brot, und von diesem Trend hat mein Freund profitiert. Seine Geschäftsidee hat genau in die Zeit gepasst. Wir müssen uns rechtzeitig überlegen, welche Kunden in einer Krise noch zahlungsfähig sein werden. Von Corona haben außerdem die Toilettenpapierhersteller und die Maskenproduzenten profitiert. Wie könnten wir heute von den Engpässen der Rohstoffe und von den Problemen mit Russland profitieren? Welche Möglichkeiten gibt es? Ich habe mir überlegt, dass die Leute im Winter etwas benötigen, um sich zu wärmen. Dazu würde sich zum Beispiel ein Ölradiator eignen. Und wer Angst vor einem Stromausfall hat, der könnte sich ein Notstromaggregat anschaffen. Zumindest gibt es bereits Überlegungen in diese Richtung. Hätte ich Kontakte zu einem entsprechenden Händler, dann würde ich mir eine gewisse Anzahl an solchen Geräten reservieren. Das wäre eine Idee, von dieser Krise zu profitieren. #00:10:02-7#
Der nächste Punkt Nummer 4 lautet, schaffe dir ein konstruktives Umfeld an Gleichgesinnten. Nichts ist stärker als eine Gemeinschaft, die dich aufrichtet, und die dir hilft, die richtigen Fragen zu stellen. Manchmal ist man am Verzweifeln, und das kenne ich sehr gut. 2009, während der Finanzkrise, hatte ich massive Existenzängste. Es ist gut, wenn du deine Sorgen mit anderen teilen kannst und nicht alles alleine austragen musst. Manchmal gehen einem die Ideen aus, und man möchte am liebsten resignieren. Das ist menschlich und ganz normal. Wenn man Personen in seinem Umfeld hat, die das Beste aus der Situation machen, dann wird alles leichter. Bei meinen Kunden und mir ist es meine F***-you-Money Mastermind-Gruppe, die unterstützt. Diese besteht aus Menschen, die ihre Ideen miteinander teilen. #00:10:54-9#
Punkt 5: Mach dir bewusst, dass nie alles auf einmal zusammenbricht. Stell dir vor, dein Umsatz würde um 50 Prozent einbrechen. Das ist sehr viel, aber im Umkehrschluss bedeutet es, dass du immer noch die Hälfte deines Umsatzes machst. Du benötigst eine gesunde Marge, um deine Produktions- und Personalkosten bezahlen zu können. Deswegen ist es wichtig, die richtigen Fragen zu stellen. Wenn der Markt schrumpft, wird die Konkurrenz stärker, aber was wird dann überhaupt noch gebraucht, und wer hat noch Geld? Wie erreiche ich meine Kunden? Durch solche Fragen ist der Versandhandel in der Weltwirtschaftskrise im Jahr 1929 entstanden. Der Absatz brach ein. Die Menschen sind nicht mehr in die Läden gegangen, und die Händler haben sich überlegt, wie sie ihre Waren trotzdem an die Kunden verkaufen können. Auf diese Weise entstanden die Kataloge und der Versandhandel, der auch deutsche Unternehmen wie Neckermann, Otto Versand und Quelle zum Blühen brachte. #00:12:34-6#
Punkt 6 soll anregen zu überlegen, welche Skills man sich aneignen oder ausbauen muss, um besser zu sein als andere. Sollte der Umsatz einbrechen und das Becken kleiner werden, in dem man angeln kann, dann brauchst du einen Köder, der besser ist als die anderen. Wie kann ich meinen Köder verbessern? Vielleicht durch eine bessere Positionierung, durch ein besseres Produkt oder ein cleveres Marketing? Dazu gehört natürlich eine positive Einstellung, denn die anderen gehen vielleicht erst gar nicht zum Becken, weil sie denken, dass sowieso keine Fische mehr für sie übrig sind. Ich erinnere an meine Telegrafengeschichte, die zeigt, dass es immer eine Chance gibt, und sei sie noch so klein. #00:13:32-8#
Der nächste Punkt Nummer 7 soll deinen Sinn für Risiken und Abhängigkeiten schärfen. Es ist kein Problem, wenn du mit deiner Geschäftstätigkeit etwas Paranoia oder kleine Wahnvorstellungen entwickelst, denn alles, was in den letzten Monaten passiert ist, hätte sich niemand ausmalen können. Und dass immer wieder etwas schiefgeht oder dass etwas passiert, mit dem niemand rechnet, ist das Beispiel des Atomkraftwerks in Fukushima. Ingenieure haben Sicherheitsmaßnahmen getroffen, um das Kernkraftwerk zu schützen, und trotzdem ist eine Katastrophe passiert, die Mensch und Umwelt gleichermaßen geschadet hat. Die Fantasie der Konstrukteure hat nicht ausgereicht, um den Unglücksfall zu verhindern. Von daher ist eine gewisse Paranoia eine wichtige Schutzfunktion. #00:14:18-7#
Dieses Prinzip kannst du auch auf deine Geldanlagen übertragen. Welche Anlagen könnten schiefgehen? Es gibt immer Unternehmen, die kurz vor dem Zahlungsausfall stehen. Auch bei namhaften Firmen kann etwas ganz grundlegend schiefgehen, und man sollte sich überlegen, ob man sich von gewissen Aktien, mit denen man für die Rente vorsorgen wollte, besser trennt. Überlege dir, wie fragil dein Unternehmen ist, welche Abhängigkeiten auftauchen könnten und ob dir irgendjemand in die Suppe spucken kann. Am besten schreibst du mögliche Bedenken auf. Denke schriftlich, dann verankern sich die Gedanken im Gehirn, und du nimmst der Angst die Macht. #00:15:21-6#
Der achte und letzte Punkt ist meine Empfehlung, deine Zahlen zu kennen. Wo stehst du, und wie lange wirst du in einer Krise durchhalten? Viele sagen, dass eine Durststrecke nicht planbar sei. Doch das stimmt nicht. Wenn ich meine Zahlen kenne, dann kann ich planen und meine Fallhöhe abschätzen. Ich weiß, wie lange meine Liquidität reicht und wann ich die Reißleine ziehen muss. Habe ich Außenstände, und gibt es etwas, das ich nicht übersehen darf? Erstelle einen Vermögensliquiditätsplan, und du hast in wenigen Minuten den Durchblick. Wer mich kennt, der weiß, dass man nur zehn Minuten monatlich benötigt, um das Ding am Laufen zu halten. Es benötigt auch wenig Zeit, um eine Änderung herbeizuführen, weil ich lediglich gewisse Parameter ändern muss. Ich kann ausrechnen, welche Mittel ich mindestens zur Verfügung haben muss, um eine Durststrecke durchzustehen und wie viel Umsatz ich dementsprechend mindestens machen muss. Wie lange reichen meine finanziellen Mittel, wenn ich diesen Umsatz nicht schaffe? Genau diese Frage beantwortet ein Vermögensliquiditätsplan, der in kurzer Zeit erstellt werden kann. Mit gut aufbereiteten Zahlen lässt sich gut planen, und er verhindert im schlimmsten Fall eine Insolvenz. So baust du ein gutes Risikomanagement auf. #00:16:29-9#
Wenn du nicht genau weißt, wo du stehst, biete ich dir gerne ein Gespräch an. Nutze diese Gelegenheit, um mit einem externen Profi zu reflektieren, wie du vorsorgen kannst, um dich und dein Geschäft zu schützen. Lerne, die du dich durch eine Krise manövrierst und was du konkret tun kannst. Auf meiner Webseite findest du meine Kontaktdaten und kannst dich gerne für ein Gespräch eintragen. Ich schicke dir keine Rechnung. Lass mich einfach wissen, dass du über diesen Podcast kommst. Wenn dir Struktur und Klarheit fehlen, dann melde dich gerne bei mir. #00:17:24-9#
Herzlichen Dank fürs Rein- und Hinhören. Ab hier liegts an dir. Bis zur nächsten Folge, dein Michael Serve. Schau auch gerne auf meiner Seite michael-serve.de vorbei. Ich freue mich auf dich. #00:17:43-7#
Hier findest du den Beitrag als Video auf meinem YouTube-Kanal:
https://youtu.be/t89RyowImAY